Beschreibungen einzelner Mittel (Apis, Hypericum, Rhus toxicodendron)
Nachdem ich hier eine Einführung in die Homöopathie vermittelt habe und in Teil 1 auf die wichtigsten Mittel in der Hausapotheke eingegangen bin, folgen nun weitere Beschreibungen einzelner Mittel.
In Teil 1 wurden außerdem folgende Mittel genauer beschrieben: Arnika und Belladonna.
In Teil 2 wurden folgende Mittel genauer beschrieben: Aconitum, Staphisagria und Spongia.
Apis
Während einer Schwangerschaft nicht in Potenzen unter C30 anwenden, weil sich das negativ auf das noch ungeborene Kind auswirken kann.
Essenz:
Heftige Reaktionen
Brennende, stechende Schmerzen
Schmerzen, wie von einem Bienenstich
Causa:
Insektenstiche
Schmerzhafte Verletzungen
Hautausschlag
Leitsymptome:
Insektenstich (nicht Biene!) heiß, rot und geschwollen
Große Berührungsempfindlichkeit
Rosarote, wachsartig transparente Schwellungen
Haut glasig geschwollen
Eng aneinandersitzende, flächenartige Schwellungen, hochgradig empfindlich gegen Berührung
Ödematöse Mandel- und Rachenentzündungen
Stechend, brennende Halsschmerzen, durstlos, trotz Trockenheit im Hals
Durstlosigkeit trotz Fieber
Harnwegsinfekt oder Blasenentzündung mit stechenden, brennenden Schmerzen beim Wasserlassen und mit Urinverhalt
Allergische Schwellungen der Lippen oder der Augenlider
Hinterer Rachen hellrot, glasig-glänzend und geschwollen
Modalitäten:
Kalte Umschläge bessern
Verschlimmerung durch Berührung oder Druck
Verschlimmerung durch Hitze, Schlaf und heiße stickige Räume
Besser durch Kälte, kalte Anwendungen, Waschen, kühle Umgebung
Beschwerden beginnen meist rechts und wandern nach links
Hypericum
DAS Mittel bei Nervenverletzungen, bei Verletzungen von nervenreichem Gewebe, wie Finger Zehen und Steißbein, Kopfverletzungen
Die Tinktur hilft bei Schnitt-, Schürf- und Platzwunden.
Essenz:
Distale (von der Körpermitte gesehen entfernt sitzende) Verletzungen und Quetschungen
Causa:
Stichverletzung
Gehirnerschütterung
Quetschungen
Sturz
Knochenbruch
Leitsymptome:
Starke Nervenschmerzen, die entlang der Nerven nach oben laufen
Kopfschmerz nach Verletzung von Kopf oder Rückgrat
Kopfschmerz nach Erschütterung, besser wenn Kopf nach hinten gebeugt wird
Stechende, aufwärtsschießende Schmerzen
Asthma bei nebligem Wetter
Angst, von einer Höhe zu fallen
Gefühl, in die Luft gehoben zu werden
Krabbelnde Empfindungen an Händen oder Füßen, pelziges Gefühl
Allgemein:
Kopfschmerz nach Zahnextraktion oder Zahnbehandlung
Ziehende neuralgische Zahnschmerzen
Glatte Schnittwunden durch Messer oder Glasscherbe
Punktförmige Wunden durch Nägel oder Splitter
Quetschungen der Finger oder Zehenspitzen
Schmerz verschlechtert sich bei Kälte
Übelkeit mit Verdauungsschwäche oder Durchfall mit belegter Zunge
Sodbrennen bei Erschrecken
Blutende schmerzhafte Hämorrhoiden
Schmerzen und Nachwehen im Beckenbereich nach Entbindung
Schmerzhafte alte Narben
Riss- und Bisswunden mit unerträglichen heftigen Schmerzen
Heftige Wundschmerzen, die nach Gabe von Arnika nicht nachlassen
Phantomschmerzen bei Amputationsstümpfen
Modalitäten:
Verschlechterung durch kaltes, feuchtes und nebliges Wetter
Verschlechterung bei Nebel
Verschlechterung bei Kälte
Verschlechterung bei Berührung
Schlimmer bei Erschütterung
Besserung, wenn der Kopf nach hinten gelegt wird
Rhus toxicodendron
Rhus tox wird bei Verletzungen des fibrösen Gewebes angewendet. Modalitäten sind bei diesem Mittel besonders wichtig! Dies ist das Hauptmittel bei Nesselsucht, Hautausschlägen (Pflanze enthält einen milchigen Saft, der, wenn er auf die Haut kommt, einen schrecklichen Hautausschlag hervorruft) und wirkt auch gut bei rheumatischen Beschwerden.
Wichtiges Mittel bei Juckreiz bei Windpocken
Essenz:
Steifheit, geistig und körperlich
Verletzung durch Überanstrengung mit reißenden Schmerzen, die zu Beginn der Bewegung verschlimmert erscheinen, bei fortgesetzter Bewegung aber gebessert werden
Vorstellung Hamster im Laufrad
Causa:
Feuchte Kälte
Überanstrengung
Verstauchung
Zerrung
Leitsymptome:
Wärme und Bewegung verbessern die Schmerzen
Anlaufschmerz bei Beginn der Bewegung, besser bei fortgesetzter Bewegung
Ruhelosigkeit treibt nachts aus dem Bett
Ständiger Lagewechsel, motorische Unruhe
Ruhelosigkeit der Extremitäten im Bett (Restless-Leg-Syndrom)
Steifheit, Lahmheit beim Erwachen
Reißende Schmerzen
Gefühl wie nach der Streckbank
Verlangen nach Milch
Juckreiz besser durch kochend heißes Wasser
Geschwollene Augen mit stechenden Tränen
Trockene, zerfurchte, bräunliche Zunge mit roter Zungenspitze
Reizhusten wird durch Singen oder Sprechen gebessert
Furcht vor Eindringlingen
Angst, vergiftet zu werden
Allgemein:
Zerschlagenheitsgefühl
Gefühllosigkeit, Taubheitsgefühl in den Extremitäten
Folgen von Überheben oder Überstrecken
Subakut und chronischer Rheumatismus, schlechter in der kalten Jahreszeit
Wunder Schmerz nach Überhitzung und anschließender Abkühlung
Gefühl, das Bett sei zu hart, liegt aber gerne auf dem Boden
Kopfschmerz durch feuchtes Wetter
Steifheit des Halses
Schiefhals
Asthma mit Ekzem oder nach Unterdrückung von Ekzemen
Häufiges Urinieren Tag und Nacht, Bettnässen bei Jungen
Träume von großen Anstrengungen
Unterkühlung nach Schwitzen
Erkältung mit Herpes
Erkältung mit Benommenheit
Fieber mit Bewusstseinstrübung (Patient murmelt)
Hautausschläge, Herpes um die Lippen
Hautausschläge mit Juckreiz, Brennen, Rötung und Schwellung, besser durch warme Anwendungen
Windelausschlag mit kleinen Bläschen und starker Unruhe, schlimmer nach dem Ausziehen
Herpes und Hautausschläge an Genitalien und Schenkelinnenseiten
Ruheloser Geist, springt von einem Thema zum nächsten
Reizbar, ungeduldig und gehetzt
Große Angst, besonders nachts
Furcht, sterben zu müssen
Misstrauisch
Abergläubische Furcht
Modalitäten:
Ständige Bewegung und/oder ständiger Lagewechsel verbessern
Liegen auf der schmerzhaften Seite verbessert
Benommenheit, Schwindel und Schmerz, schlimmer im Stehen
Verbesserung durch Bewegung
Verbesserung durch Wärme
Verschlechterung durch feuchtes, kaltes Wetter
Verschlechterung durch Kälte, sehr empfindlich gegen Zugluft
Verschlechterung beim Entblößen einzelner Körperteile
Verbesserung durch körperliche Anstrengung
Hart liegen bringt Verbesserung
Verlangen nach Milch, vor allem kalte
Verschlechterung beim Herannahen eines Sturmes
Verbesserung durch Nasenbluten
Abneigung gegen Fleisch
Verlangen nach Süßigkeiten, Käse, kalten Getränken
Anwendungshinweise:
Samuel Hahnemann, der Begründer der klassischen Homöopathie, arbeitete fast ausschließlich mit C-Potenzen. Viele homöopathische Haus- oder Notfallapotheken sind jedoch mit D-Potenzen bestückt. Generell sind die C-Potenzen zu bevorzugen, weil sie in ihrer Wirkung sanfter und tiefer sind. Während D-Potenzen mehr die körperlichen Aspekte einer Krankheit behandeln, wirken die C-Potenzen auch auf die seelischen Begleitumstände der Erkrankung. Daher werden sie nicht so häufig wiederholt und setzen unter Umständen auch etwas mehr Geduld beim Anwender voraus.
Man gibt das Mittel erstmals direkt in den Mund und lässt es über die Mundschleimhaut einwirken. Man nimmt in der Regel von D-Potenzen 5, von C-Potenzen 3 Globuli. Bewährt hat sich bei allen akuten Krankheiten die fraktionierte Gabe: Man nimmt erneut 3-5 Globuli und löst sie in einem Glas Wasser auf. Mehr Globuli aufzulösen, bringt keine Wirkungsverstärkung! ( vgl. Ausgabe 2: „Einführung in die Homöopathie“) Mit einem Plastiklöffel schlägt man die Lösung 10 x auf und nimmt dann einen Teelöffel der Lösung.
Generell gilt: Je heftiger die Beschwerden, desto häufiger erfolgt die Wiederholung der Mittelgabe, und je höher die Potenz, desto seltener wird das Mittel eingenommen. In der Regel sollte spätestens nach der dritten Einnahme eine deutliche Besserung eintreten. Bei Besserung müssen die Einnahmeintervalle verlängert, also das Mittel seltener genommen werden.
Tritt nach dreimaliger Gabe weiterhin keine Besserung ein, suche bitte einen Homöopathen oder Arzt auf.
Die Einnahme sollte sofort beendet werden, wenn die Beschwerden vorbei sind. Das gilt besonders für die länger wirkenden C-Potenzen.
Sollte kein Wasser oder Glas vorhanden sein, nimmt man die Globuli direkt ein. Bei den C-Potenzen sollte die Mittelgabe nicht so oft wiederholt werden. Hier gilt dann die Devise „Abwarten und Tee trinken”.
Zum Beispiel: Bei Verletzungen, wie Quetschungen oder sehr schmerzhaften Prellungen, nimmt man Globuli in D-Potenzen (D4-D12) alle 2 Minuten ein, in C-Potenzen (C12-C30) alle 15 Minuten bis eine Besserung eintritt – dann abwarten.
Bei Ohrenschmerzen, fieberhaften Infekten bei Kindern, Übelkeit und Erbrechen gib C 30, tritt nach 10-15 Minuten keine Besserung ein, wiederhole die Mittelgabe.
Tritt nach dreimaliger Gabe weiterhin keine Besserung ein, suche bitte einen Homöopathen oder Arzt auf.
Homöopathische Mittel werden über die Mundschleimhaut aufgenommen, deshalb Lösungen und Globuli im Mund wirken lassen. Idealerweise sollten unmittelbar vor und nach der Mittelgabe keine Nahrungsmittel verzehrt werden, beziehungsweise generell bei homöopathischen Anwendungen auf stark aromatische, mentholhaltige Stoffe, wie Kaugummi, Zahnpasta und Mundwasser völlig verzichtet werden, da diese die Wirkung des Mittels mindern oder zerstören können.
Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt nicht den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker und beinhaltet kein Heilversprechen.
Anwendungshinweise
Samuel Hahnemann, der Begründer der klassischen Homöopathie, arbeitete fast ausschließlich mit C-Potenzen. Viele homöopathische Haus- oder Notfallapotheken sind jedoch mit D-Potenzen bestückt. Generell sind die C-Potenzen zu bevorzugen, weil sie in ihrer Wirkung sanfter und tiefer sind. Während D-Potenzen mehr die körperlichen Aspekte einer Krankheit behandeln, wirken die C-Potenzen auch auf die seelischen Begleitumstände der Erkrankung. Daher werden sie nicht so häufig wiederholt und setzen unter Umständen auch etwas mehr Geduld beim Anwender voraus.
Man gibt das Mittel erstmals direkt in den Mund und lässt es über die Mundschleimhaut einwirken. Man nimmt in der Regel von D-Potenzen 5, von C-Potenzen 3 Globuli. Bewährt hat sich bei allen akuten Krankheiten die fraktionierte Gabe: Man nimmt erneut 3-5 Globuli und löst sie in einem Glas Wasser auf. Mehr Globuli aufzulösen bringt keine Wirkungsverstärkung! ( vgl. Heft „Einführung in die Homöopathie“) Mit einem Plastiklöffel schlägt man die Lösung 10 x auf und nimmt dann einen Teelöffel der Lösung. Generell gilt: Je heftiger die Beschwerden, desto häufiger erfolgt die Wiederholung der Mittelgabe und: Je höher die Potenz, desto seltener wird das Mittel eingenommen. In der Regel sollte spätestens nach der dritten Einnahme eine deutliche Besserung eintreten. Bei Besserung müssen die Einnahmeintervalle verlängert, das Mittel also seltener genommen werden.
Tritt nach dreimaliger Gabe weiterhin keine Besserung ein, sollte unbedingt ein Homöopath oder Arzt aufgesucht werden.
Die Einnahme sollte sofort beendet werden, wenn die Beschwerden vorbei sind. Das gilt besonders für die länger wirkenden C-Potenzen.
Sollte kein Wasser oder Glas vorhanden sein, nimmt man die Globuli direkt ein. Bei den C-Potenzen sollte die Mittelgabe nicht so oft wiederholt werden. Hier gilt dann die Devise „Abwarten und Tee trinken”.
Zum Beispiel: Bei Verletzungen wie Quetschungen oder sehr schmerzhaften Prellungen nimmt man Globuli in D-Potenzen (D4-D12) alle 2 Minuten ein, in C-Potenzen (C12-C30) alle 15 Minuten, bis eine Besserung eintritt – dann abwarten.
Bei Ohrenschmerzen, fieberhaften Infekten bei Kindern, Übelkeit und Erbrechen gibt man C 30, tritt nach 10-15 Minuten keine Besserung ein, wird die Mittelgabe wiederholt.
Tritt nach dreimaliger Gabe weiterhin keine Besserung ein, sollte unbedingt ein Homöopath oder Arzt aufgesucht werden.
Homöopathische Mittel werden über die Mundschleimhaut aufgenommen, deshalb Lösungen und Globuli im Mund wirken lassen. Idealerweise sollten unmittelbar vor und nach der Mittelgabe keine Nahrungsmittel verzehrt werden, beziehungsweise generell bei homöopathischen Anwendungen auf stark aromatische, mentholhaltige Stoffe, wie Kaugummi, Zahnpasta und Mundwasser völlig verzichtet werden, da diese die Wirkung des Mittels mindern oder zerstören können.
Dieser Beitrag ersetzt nicht den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker und beinhaltet kein Heilversprechen.
Im kommenden Beitrag werde ich weitere Mittel genauer beschreiben.
Lesen sie auch: Einführung in die Homöopathie
Heike Sabine Sicurella ist Gesundheitspraktikerin und klassische Homöopathin. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Anwendung der Homöopathie im täglichen Leben.